Am Festplatz hatten sich auf Einladung des Stadtverbandes „Freie Wähler Renningen-Malmsheim e.V.“ über 30 Radler*innen eingefunden um gemeinsam zu Eiern, Linsen und Wasserbüffeln zu radeln. Stadtverbandsvorsitzender Rainer Pliefke begrüßte die Teilnehmer, informierte über Stationen und Ziele der Radtour und bat alle um rücksichtsvolles Verhalten. Auch Bürgermeister Wolfgang Faißt und seine Frau waren mit von der Partie. Dann radelte die Gruppe mit Rainer Pliefke an der Spitze in Richtung Malmsheim. Bei der ersten Station am Mühlberg wartete Bernd Mezger auf die Interessierten. Auf seinem Hof hält er eine Mutterkuhherde mit Angusrindern, Hühner, Puten und Schweine. Seine Schafe und Ziegen weiden auf benachbarten Wiesen und Streuobstwiesen und pflegen dort nebenbei die Landschaft. Alle Tiere mit Ausnahme der Großtiere werden im hofeigenen Schlachthaus geschlachtet und im hofeigenen Laden vermarktet. Auf seine authetische Art und in klarer, verständlicher Sprache erklärte Bernd Mezger die Problematik der Schlachtung im Hinblick auf die Schließung des Schlachthofes in Gärtringen und beleuchtete die Schwierigkeiten der bäuerlichen Familienlandwirtschaft im dichtbesiedelten Raum angesichts der Dumpingprise bei Discountern und den Wettbewerbsnachteilen für heimische Betriebe bei Weltmarktpreisen für Agrarprodukte. Durch die spezielle Entsorgung des anfallenden Mistes vermindert er den CO2-Anfall seiner Viehhaltung. Vehement warb er für den Einkauf beim heimischen Erzeuger bei logischerweise höheren Preisen. Die Transparenz in der Erzeugung und das Tierwohl bedingen diese. „Die Pute hat nicht nur Putenbrust sondern sieben verschiedene Fleischarten“, erläuterte er in Richtung der Verbraucher „damit das Tier möglichst vollkommen vermarktet werden kann“. Schon beim Zuhören neben Rindern auf dem Fahrweg und noch mehr beim Durchgang durch den Stall konnten die Teilnehmer Landwirtschaft mit allen Sinnen erleben. FWV Vorstand Rainer Pliefke dankte Bernd Mezger für die Bereitschaft seinen Betrieb zu öffnen und die kompetenten, ungeschönten Erläuterungen zur Situation der heimischen Landwirtschaft. Dann begab sich die Gruppe per Rad auf den kurzen Weg zum benachbarten Hof Kindler.

Die Darstellung der weiteren Besuchspunkte folgen in den Stadtnachrichten der kommenden Wochen.

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